Westfortsetzung, Panierschluf und Orbsgang
Die Westfortsetzung schließt sich der Schauhhöhle an. Hier handelt es sich um eine wilde Verbruchzone, dessen Erforschung viel Geduld erforderte. Erst 2003 wurde am damaligen bekannten Ende eine bewetterte, nach unten führende Spalte entdeckt. Da aufgrund der vor Ort befindlichen Fließfacetten an den Wänden und einer markanten Störungszone von einer Fortsetzung ausgegangen werden konnte, wurde noch im selben Jahr eine Grabung begonnen.
Wegen Wasser konnte die Forschung im sogenannten Panierschluf allerdings von 2003-2007 nur sehr eingeschränkt fortgesetzt werden. Dies änderte sich mit dem Ausbau der Schauhöhle, als schließlich der Zugangsstollen nicht nur den Anmarschweg um zwei Stunden verkürzte, sondern auch noch einen Stromanschluss ermöglichte. Hiermit war es nun möglich, eine elektrische Pumpe zum Sümpfen zu betreiben. Die Grabung wurde in den folgenden Jahren intensiv und unter erheblichem Personalaufwand fortgesetzt.
Nach 7m Länge und 5m Tiefe zog die feste Höhlendecke fortan wieder aufwärts. Nach weiteren 7m kam eine erste kleine Kammer. Es sollten jedoch noch weitere 15m Grabung folgen und viele Arbeitseinsätze dauern, bis am 30.8.2009 endlich der lang ersehnte Durchbruch erfolgte.
Das Forschungsteam betrat erstmals einen mehr als mannshohen Gang, den „Orbs-Gang“. Der Orbs-Gang ist ein 70m langes Gangstück mit sehr schönen Versinterungen bei einer durchschnittlichen Gangbreite von 5m gefolgt von der Halle der 12-Schlaflosen. Hier fließt auch in den Wintermonaten ein kleines Gerinne, welches aus einem Zulauf im Panierschluf gespeist wird. Bemerkenswert ist dieses kleine Gerinne deshalb, weil es eine gänzlich andere Abflussrichtung als alle anderen bisher bekannten Wasserabflüsse des Herbstlabyrinths aufweist. Die Tatsache, dass dieses Wasser in Richtung Westen „verschwindet“, gab schon früh Anlass zu der Vermutung, dass das Herbstlabyrinth vielleicht doch eine Verbindung zum unterirdischen Erdbach aufweist. Nach den weiteren Entdeckungen 2012 wurde diese Vermutung bestätigt. Das Herbstlabyrinth hat somit eine eigene Wasserscheide.